Der letzte Eintrag zum Thema Tiny House ist nun gut ein Jahr her.
Dafür gibt es einen Grund und dieser ist kein sonderlich erfreulicher.
Vor einem Jahr waren wir voller Vorfreude und Euphorie. Wir hatten unser Tiny House in Auftrag gegeben und den Mietvertrag für den Stellplatz unterschrieben. Die
Wohnung war gekündigt und hatte sich in einen mini Flohmarkt verwandelt.
Jeden Tag waren wir am Aussortieren, jeden Tag kamen Menschen um ein kleines Stück aus unserem alten Leben abzuholen, da wir nicht viele Dinge mitnehmen würden in
unser Neues.
Jedes Teil, das einen Platz in unserem neuem tiny Leben erhalten würde, war sorgfältig ausgewählt und vermessen. Wir waren aufgeragt und mit jeder Kiste, die wir
packten und mit jedem Möbelstück, von dem wir uns verabschiedeten, wurde das Kribbeln im Bauch größer.
Bis zu diesem einen Tag, an dem sich das Kribbeln in ein unruhiges Rumoren verwandelte. Etwas stimmte nicht, das sagte mir mein Bauchgefühl. Ich konnte unseren
Schreiner seit Tagen nicht erreichen und auch die allgemeine Wirtschaftsstimmung machte mein Gefühl nicht besser. Jeden Tag Meldungen von Preissteigerungen im Bereich Baumaterialien.
Mitte April dann eine wage schriftlich Aussage, dass sich der Termin Mitte/Ende Mai nicht halten lassen würde, Schwierigkeiten bei der Lieferung von Dach und
Trailer.
Ich konnte unsere Vermieterin überreden, dass wir zwei Wochen länger in der Wohnung bleiben dürften. Aber das half nicht viel, denn Mitte Mai kam dann die
ernüchternde Info, dass der Auslieferungstermin sich um weitere Wochen verzögern würde.
Wir mieteten einen kleinen Lagerraum von gerade einmal fünf Quadratmetern, denn viel mehr Habseligkeiten besaßen wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Das nötigste für unseren Hund Hannah und uns sowie die wichtigsten Dokumente packten wir ein und zogen ins Gästezimmer meiner Eltern.
Gut zwei Wochen später dann die alles zerschmetternde Botschaft per Einschreiben.
Unser Schreiner befand sich in einem vorläufigen Insolvenz-Verfahren.
Minutenlang konnte ich keinen einzigen klaren Gedanken fassen.
Da war er zerplatzt wie ein Luftballon, unser Traum vom eigenen kleinen Zuhause, so kurz bevor er endlich wahr werden sollte und mit ihm die gesamte Anzahlung, die
die Hälfte unseres Kapitals ausmachte und die uns der Schreiner im Vorfeld abgenommen hatte, um das Material für unser Haus zu bestellen. Ohne Zweifel war das einer der schlimmsten Tage in meinem
Leben. Nicht nur wegen des Geldes, dass wir verloren hatten, sondern vor allem wegen dem Traum, der in diesem Moment gestorben war.
Nach einigen Gesprächen mit dem Insolvenz-Verwalter und verschiedenen Anwälten gab es Hoffnung: Das Geld ist weg, aber es besteht die Chance, dass der Betrieb von
einem Familienmitglied weiter geführt wird und wir dann die Möglichkeit haben würden, mit dem neuen Inhaber ein faires Angebot in der Mitte auszuhandeln, damit wir nicht völlig allein auf dem
Schaden sitzen blieben.
Ab da begannen die schlimmsten vier Monate in diesem unsäglichen Jahr der Entbehrungen. Vier Monate, in denen wir kein eigenes Zuhause hatten, in denen wir mit den
wenigen Habseligkeiten lebten, die wir für die „paar Wochen“ der Verzögerung gepackt hatten, vier Monate in denen wir uns immerzu an den Strohhalm der Hoffnung klammerten, während wir immer
wieder vertröstet wurden. Niemand gab uns konkrete Information, weder für noch gegen eine mögliche Fortsetzung des Projektes.
Mitte Oktober dann der Rückschlag. Der Betrieb wird zwar weiter geführt, aber baut keine Tiny Houses mehr. Auch wenn wir damit die Gewissheit hatten, dass unser Geld
bis auf Weiteres nun endgültig verloren war, war es doch ein Stück weit eine Erlösung aus diesem elenden Tal der unerfüllten Hoffnungen.
Und dann, wenn die Gewissheit da ist, wie macht man nun weiter?
Ich möchte nicht lügen, ich war an meinem persönlichen Tiefpunkt angekommen.
Dieser Verlust war nicht nur Geld, welches unwiederbringlich verloren war. Wir hatten einen Traum, eine Vision in wenigen Jahren unabhängig zu sein, auszubrechen aus
dem Hamsterrad von Verpflichtungen, den Jobs und der Wohnung in einer viel zu teuren Stadt. Die Vision, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und zu leben, statt zu
überleben.
Wir waren gefangener denn je. Wir brauchten die Jobs, um den Kredit zu bezahlen, für ein Haus, das wir nie bekommen würden. Wir hatten kein Zuhause, keine Möbel und
ich für meinen Teil auch keine Hoffnung.
Wochenlang - nein - eher monatelang schottete ich mich von meinen Freunden und meiner Familie ab. Denn jeder fragte mich,
wie es voranginge mit unserem Tiny House. Und jede dieser Fragen war ein Stich in diese offene Wunde. Ein wieder aufleuchten meines Versagens. Ich hatte gerade genug Energie übrig, um die
überlebenswichtigen Pflichten zu erfüllen. Zu mehr war ich nicht in der Lage.
Wenn ich darüber nach denke, mache ich mir immer noch Vorwürfe, dass ich die Anzeichen nicht sehen wollte, dass ich nicht auf Ede hören wollte, der es langsam und
vernünftig angehen wollte, und nicht sofort. Wir waren zum Opfer meiner Ungeduld geworden.
Ich hatte uns in diese Situation gebraucht und es tut mir bis heute leid, diese schlimmste Entscheidung meines Lebens getroffen zu haben.
Aber wie war es überhaupt so weit gekommen und was ist aus uns und unserm Traum geworden?
Das werdet ihr Stück für Stück in den nächsten Beiträgen erfahren.
Das werdet ihr Stück für Stück in den nächsten Beiträgen erfahren.
Denn dieses fürchterliche Ereignis hat auch seine guten Seiten und auch Menschen.
Vor allem diesen einen ganz Besonderen, der mir gezeigt hat, was wirklich wichtig ist und was es bedeutet, für jemanden da zu sein, egal was passiert. Danke
Ede!
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Ute Kröger (Donnerstag, 23 März 2023 09:50)
Hallo du Liebe,
las gerade deinen Blog und schicke dir ganz viel Liebe und Zuversicht für den weiteren Weg.
Ich bin über deinen Blog gestolpert, weil auf der Elka Website dein Tiny Haus vorgestellt wird, gebaut von der Firma Thomas Marchel. Ist das ein Fake? In deinem Blog gibt es kein Tiny Haus, ich verstehe das nicht. Ist die Firma Marchel insolvent? Ich möchte mit der mein Tiny Haus bauen und bin nun verwirrt.
Magst du mir Auskunft geben? Wenn ja, vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße von Ute
Sandra Allekotte (Donnerstag, 23 März 2023 11:30)
Liebe Ute,
Der Traum vom TinyHouse ist fast geplatzt,
aber wegen einer anderen Firma, der Schreinerei Walch, welche inzwischen insolvent ist.
Mit Holzbau Marchel haben wir im zweiten Anlauf unseren Traum verwirklicht und leben jetzt in unserem nachhaltigen, sehr soliden kleinen Holzhaus.
Da ich aktuell nicht so viel Zeit habe, ganze Blog Beiträge zu schreiben, kannst gerne mal auf Instagram vorbeischauen und gucken, wie es nach diesem letzten TinyHouse Blog Eintrag von der Webseite weiter ging.
https://instagram.com/greanehittn?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Ich hoffe ich konnte die Verwirrung auflösen :)
Liebe Grüße
Sandra
Daniel Pflaum (Freitag, 07 Februar 2025 19:21)
Erfahrungen mit Andreas Walch Schreinerei.
Hallo Sandra Allekotte,
das hört sich mal richtig sch... an :-(((
Es war nicht Ihr Versagen !!!!
Der Typ ist ganz einfach ein Lügner und Betrüger !!!
Aber auch Ich bin mit diesem Lügner, Betrüger und Pfuscher auf die Schnauze gefallen.
Schaden bei mir ca. 3000 Euro :-((( - - und VIEL Ärger über 2 Jahre
Habe mir 2018 ein Wildeiche-Vollholz Schlafzimmer planen und anfertigen lassen.
Das wurde dann nach einigen Verzögerungen dann auch mal geliefert aber mit SEHR vielen Mängeln :-(
4000 € Anzahlung bei Bestellung und 4000 € bei Lieferung.
Nur, dass das nicht nach meinen Vorgaben gefertigt wurde.
Der Typ hat keinerlei Ahnung von Irgendwas. Soviel steht fest.
Bei Anfragen wegen einer Nachbesserung war dieser dann gar nicht mehr zu erreichen :-(
Nur über meinen Anwalt nach ca. 6 Monaten konnten wir eine Teilrückzahlung erreichen (da war der Pfuscher aber bereits "blank" - konnte nicht zahlen).
Erst mit einem Vollstreckungsbescheid konnte ich das Geld - über Ratenzahlung und viele Monate Verzögerung - zurück bekommen.
Das ist ein absoluter Betrüger - (steckte auch mit dem damaligen Gerichtsvollzieher unter einer Decke - ich sage nur Insolvenzverschleppung)
Habe mit der Rückzahlungs-Abgeltung (leider) eine Verzichtserklärung für weitere "Aktionen" meinerseits unterschreiben müssen sonst hätte ich den später auch angezeigt.
Für mich eine absolute Genugtuung dass er Pleite ist und keinen anderem mehr schaden kann.
So einer gehört ins Gefängnis !
Seien Sie froh (auch wenn das Geld der Anzahlung weg ist) - Sie hätten noch viele Jahre VIEL Ärger bezüglich Baumängeln gehabt. Das Tiny-House wäre Ihnen sicher nach ein paar Jahren über dem Kopf zusammengebrochen, wäre Undicht geworden oder hätte zu Schimmeln begonnen.
Kopf hoch und alles Gute !
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Pflaum