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Wandern mit Hund in der Vulkaneifel

Als wir uns auf den Weg machen Richtung Westen, hatte ich nicht erwartet das die Landschaft hier so abwechslungsreich und hügelig ist. Wir durchqueren das Moseltal mit unzähligen Weinhängen und genießen immer wieder den Blick auf verschiedene Täler und Flüsse.
Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, wird es etwas kurvig, hinauf in die Vulkaneifel. 
Gut das Hannah nur ein kleines Frühstück bekommen hat. Autofahren mag sie ohnehin nicht besonders und wenn es dann von einer Kurve in die nächste geht, setzt sie diesen vorwurfsvollen Blick auf. Ich versuche sie zu beruhigen, dass sie für die Strapazen gleich mit viel Grün und Beschnüffelbarem belohnt wird.
Auffällig ist schon beim aussteigen, dass der Kies dunkler ist, als ich von zuhause gewohnt bin. Anthrazitfarben fast schwarz. Dies hat mit der vulkanischen Aktivitäten zu tun, die der Region nicht nur ihren Namen geben, sondern auch die Landschaft auf besondere Weise geprägt haben.
Unser Wanderung beginnen wir am Gründender Maar, welches versteckt mitten im Wald liegt.
„Maar" nennt man die kleinen Seen die sich überall in der Landschaft wiederfinden. Es sind schüssel- oder trichterförmige Mulden vulkanischen Ursprungs. Gebildet werden Maare durch Wasserdampfexplosionen beim Zusammentreffen von Grundwasser und heißem Magma, in den meisten Fällen in einer einzigen Explosionsperiode.
Maare sind überwiegend kreisförmig oder oval, die Mulde kann flach oder trichterförmig wie ein Krater sein. 
Wir laufen ein Stück bergauf durch den Wald.
Hannah hat inzwischen die ungeliebte Autofahrt längst vergessen. So viele neue Eindrücke und Gerüche gibt es hier zu entdecken.
Von hier sieht das Maar für mich aus wie ein gewöhnlicher kleiner Badesee. 
Auf einer Seite befindet sich ein Strandbad, mit Kiosk und kleinen bunten Booten.
Nach einer Weile gelangen wir in eine Moorartige, gerade Landschaft. Es ist erstaunlich ruhig hier. Bisher sind wir keinem anderen Wanderer begegnet, was uns angenehm überrascht. 
Über einen Feldweg machen wir uns auf, in Richtung Schalkenmehrener Maare. Hier müssen wir einmal eine Bundesstraße überqueren ehe wir auf der anderen Seite schon den kleinen Ort Schalenmehre erblicken.
Bergab geht es vorbei an kleinen Cafés und Hotels Richtung Uferweg.
Direkt am Wasser liegt eine Campingplatz. 
Der ganze Ort lässt ein Gefühl von Urlaub und Erholung in uns aufkommen.
Rund um das Maar führt ein gut ausgebauter Weg, der nicht nur für Spaziergänger bequem ist, sondern auch zu Fahrradtouren einlädt. 
Die grünen Hänge die bis zum Ufer reichen sind mit unzähligen alten Obstbäumen bewachsen. 
An einem kleinen Steg, neben hohen Schilfhalme machen wir eine Pause und lassen die Ruhe auf uns wirken.
Die mitgebrachte Brotzeit schmeckt uns allen, an der frischen Luft besonders gut.
Von hier aus haben wir eine tolle Aussicht auf den kleinen Ort Schalkenmehre, auf der anderen Seite des Ufers.
Hannah tapst mit ihren Pfoten im seichten Wasser am Ufer, während wir die Sonne genießen.
Nach einer Weile machen wir uns wieder auf den Weg.
Auf der Hälfte des steilen Hügels lassen wir uns erneut im frischen Gras nieder, um noch einmal die Aussicht und die Sonne zu genießen.
Weiter geht es durch ein kleines Waldstück in einem großen Bogen Richtung Ausgangspunkt.
Die Bäume wachsen hier in einem Tunnel über dem Weg. Es hat etwas mystisches, wie in einem Zauberwald.
Es ist sehr warm und durch das auf und ab sind wir froh dass wir genug Wasser dabei haben, auch für Hannah.
Auf dem Rückweg liegt das Weinfelder Maar. Von oben bietet sich ein schöner Ausblick. Als kleines Highlight können wir hier noch die Kirche von Weinfeld besichtigen, die auch „Kirche ohne Dorf“ genannt wird. Wir wundern uns zunächst noch warum bereits oben am Krater ein hoher Zaun ist. 
Durch eine Drehtür gelangen wir auf den Weg der uns runter zum Wasser führt. 
Hannah hat es zuerst in der Nase, sie reckt sie in die Luft und schnüffelt wie wild. Nun sehen wir auch den Grund und die Erklärung für den Zaun. Am Ufer des Sees steht eine Gruppe Esel.
Langsam nähern wir uns. Hannah ist neugierig. Solche Gesellen hat sie noch nie gesehen. Die Esel sind recht unbeeindruckt von uns. Sie scheinen solchen Besuch gewohnt zu sein.
Vorsichtig gehen wir vorbei und machen uns auf den Weg herum um das Maar. Nach einem kurzen Stück befinden wir uns wieder zwischen Schatten spenden Bäumen. Rechts des Weges befindet sich ein großer Fels auf dessen höchsten Punkt ein Kreuz eingeschlagen ist. Wir klettern hinauf und genießen den Blick über das Maar.
Weiter geht es durch die Bäume am Ufer entlang auf die andere Seite. Von hier aus schlängelt sich ein schmaler Pfad wieder nach oben an den Rad des Kraters. Oben angekommen geht es weiter durch eine heideartige Landschaft die uns mit einer leichten Steigung immer höher führt.
während der gesamten Wanderung befinden sich immer wieder verschiedene anmutenden Bänke am Wegrand, die zum verweilen einladen um die Aussicht und Ruhe zu genießen. 
Am höchsten Punkt befindet sich der Dronketurm, der durch sein besonderes Äußeres, aus schwarze Lavagestein mit weißen Fugen aus der Landschaft hervorsticht.
Wir machen ein kurze Pause im Schatten. Vor allem Hannah ist langsam etwas erschöpft. Das viele auf und ab, ist sie mit ihren kurzen Beinchen nicht gewöhnt.
Von hier aus ist es aber nur noch eine knappe halbe Stunde und es geht nur noch bergab durch den Wald, zurück zum Ausgangspunkt.
Auf dem letzen Stück, haben wir die ganze Zeit einen schönen Blick über das Gründender Maar zu unserer Rechten.
Wir sind alle drei etwas müde aber erholt als wir ins Auto einsteigen. Der Tag war perfekt um einfach mal einen Gang zurück zu schalten und die Seele baumeln zu lassen.
Auf dem Weg zurück ist Hannah in wenigen Minuten im Auto eingeschlafen.
Am nächsten Tag fahren wir Richtung Luxemburg.
Luxemburg ist mit rund 630.000 Einwohnern, das kleinste Europäische Land, und ca. eine Fahrtstunde von der Vulkaneifel entfernt.
Im Großherzogtum Luxemburg befinden sich erstaunlich viele, gut erhaltene Burgen und Ruinen deren strategischer Ursprung sich teilweise bis ins römische Reich zurückverfolgen lässt. 
Wir schlängeln uns den Weg durch charakteristischen Felder und Waldstücke zum grenznahem Vianden.
Schon von weitem sieht man die Burg über der kleinen Stadt thronen.
Wir parken das Auto am Fuß des Berges neben dem Fluss und laufen von hier, steil bergauf durch die Altstadt mit den eng aneinander gebauten Häusern. Auf halben Weg zur Burg befindet sich eine Kirche mit einem kleinen Platz davor.
Oben angekommen stellen wir fest, dass wir mit Hund leider nicht in die Burg hinein dürfen.
Wir genießen also den Anblick von außen und machen uns auf den Weg um die Burg herum. Auf der anderen Seite finden wir ein Aussichtsplatton, dass uns nicht nur den Blick auf die Burg ermöglicht sondern auch auf den Fluss und die Stadt.
Wir gehen weiter und finden eine kleine Treppe, die uns auf einen engen Weg direkt zwischen den Häusern zurück auf den Platz vor der Kirche führt.
Von hier aus sind wir in wenigen Minuten zurück am Auto. Auf dem Weg dort hin gönnen wir uns aber noch ein Eis.
Weiter geht es Richtung Larochette. Wir haben im Internet gelesen, dass hier Hunde erlaubt sind.
Und wir haben Glück. Der große schwarz Hütehund der neben dem Kassenhäuschen die Sonne genießt, macht die Frage danach fast überflüssig. Auch wenn der Großteil von Schloss Larochette aus zerfallen Mauern besteht, ist der vordere Teil sehr gut erhalten und man hat die Möglichkeit sich ein anschauliches Bild des ehemaligen Prunks zu machen.
Altertümliche Skizzen, in den Räumen vermitteln eine Vorstellung des mittelalterlichen Lebens im Schloss.
Von hier aus hat man nicht nur einen tollen Überblick über die Stadt sondern auch auf die kleinen Terrassenartigen Gärten die sich an den Hängen zwischen den Häusern befinden.
Wir genießen die Eindrücke und die Ruhe hier oben noch einen Augenblick.
Für den Rückweg entscheiden wir uns nicht für die direkte Variante.
Etwas unterhalb es Schlosses gabelt sich der Weg.
Rechts geht es zurück, um das Schloss herum in den Ort. Nach links führt der Weg hinein in den Wald. 
Damit Hannah noch etwas Zeit zum schnüffeln und erkunden bekommt, entscheiden wir uns für links.
Der schmale Pfad führt oberhalb einer Steil abfallenden Hügels entlang. Unterhalb sehen wir eine Herde Ziegen.
Hannah schaut neugierig durch den Zaun was die lustigen Gesellen so treiben.
Es geht weiter über Stock und Stein und durch enge Felsspalten.
Ein kleines Stückchen Abenteuer.
Nach einer Weile führt eine Treppe nach unten, vorbei an zwei kleinen Seen auf einen Feldweg, zurück Richtung Ortskern.
Ca. eine Stunde Fußmarsch haben wir zurückgelegt, bis wir wieder am Auto sind.
Müde von den vielen Eindrücken schläft Hannah sofort im Auto ein.
Wir machen uns auf den Heimweg und freuen uns auf eine schöne Pizza zum Abendessen.
Bei einem kalten Bitburger Bier, welches bekannt ist für die Region, lassen wir die Eindrücke der letzen Tage Revue passieren.
Die Eifel und ihre Umgebung ist für uns eine gelungenen Ziel nicht nur für einen Kurzurlaub.
Hier gibt es noch vieles mehr zu entdecken.
In der Vulkaneifel gibt es neben den Bademöglichkeiten auch den Wild und Erlebnispark Daun zu erkunden.
Auch das nahegelegen Weltkulturerbe Stadt Tier, ist einen Besuch wert. 
Nicht nur wegen seiner hübschen Altstadt, sonder auch wegen seiner Sehenswürdigkeiten, wie dem Amphitheater und der aus der Römerzeit stammenden Porto Nigra.
Auch die Weinberge rund um die Mosel, laden zu ausgiebigen Wandertouren ein.
Was uns an der Eifel besonders gut gefallen hat, ist dass es hier nicht so touristisch überlaufen ist, wie wir es aus unsere bayerischen Heimat kennen. Man kann hier auch mal ein Stück Wanderung genießen ohne jemandem zu begegnen. 
Einen extra Pluspunkt gibt es für die hundefreundliche Besichtigung in der Burgruine in Luxemburg.
Hannah, Ede und ich werden sicherlich wieder hier her kommen um die Region noch etwas weiter zu erkunden.

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